Cross 25 - Cross Yachts > Tour > Urlaubstörn Dänemark 2014

Ab in die Südsee


Reiseroute Auto

Schon im Winter hatten wir beschlossen, uns 2014 mal wieder vom Bodensee wegzubewegen, die vela anzuhängen und eine längere Tour zu machen. Es müssen schon mindestens 2 Wochen Urlaub; besser drei Wochen am Stück sein, denn sonst lohnt sich der Aufwand für Kranen und Trailern nicht. Es gehen meist insgesamt 4 Tage für  die Fahrerei und die Kranvorgänge "drauf", so daß die effektive Urlaubszeit zwei und ein bisschen Wochen sind.

Das Revier sollte entweder Kroatien oder Dänemark werden - wobei die Entscheidung für Dänemark auch viel mit der Reisezeit zu tun hatte. Kroatien ist im Juli rappelvoll, und aus vergangenen Charter/Skippertätigkeiten dort habe ich mit den lärmenden Mengen auf geliehenen Schiffen schlechte Erfahrungen gemacht.
Dänemark, bzw. die Dänische Südsee hat auch was mit dem Wetter zu tun, und in einigen Reiseberichten fielen Worte wie "eingeweht" "Dauerregen" oder "Hafentage".
Die Entfernungen zu beiden Revieren ist von Konstanz aus fast gleich, runde 1000 Kilometer - nur der Straßenzustand innerhalb Deutschlands ist besser und die Strecke bekannt.

Also: Dänemark - wir kommen!

On the road - nordwärts

Was gibt es mitzunehmen?

Wir hatten für unseren Sommertörn nach Elba einige besondere Dinge an Bord, die wir am Bodensee nicht brauchen - dafür haben wir Listen gemacht, die wir jetzt nur herausgezogen haben. Ein Schlauchboot beispielsweise, falls wir ankern und an Land wollen. Das Funkgerät, zusätzliche Ersatzteile und Werkzeug. Klamotten für alle Fälle (auch fürs "Eingeweht sein").

Einkaufen wollen wir in Flensburg, um das Gespann nicht noch voller zu laden als unbedingt nötig.

Weggelassen haben wir sofort: Unsere große Genua. Die hatten wir nach Italien noch mitgeschleppt, aber nur ein Mal für 3 Stunden gesetzt - aber jeden Abend mit umgeräumt. Das ist im Falle der vela für das Tourensegeln ziemlicher Quatsch. Wir fahren ja für den Genuss und keine Regatta. Wir haben unseren "guten Segelsatz" zuhause gelassen und fahren den Dacron Tourensegelsatz, der immer noch hinreichend gut ist.

Nachdem wir schon am Donnerstag gekrant hatten und die vela angeschnallt und verpackt im Winterlager des ESV Konstanz bereit stand, brauchten wir um 8:00 nur noch ankuppeln und losfahren.

Unser Verkehrsminister hatte ja auch mal eine gute Idee, und zwar das LKW Fahrverbot auch Samstags in der Ferienzeit - das macht das Fahren mit dem Hänger deutlich entspannter, vor allem an den Steigungen um Fulda und Kassel, wo unser Bus richtig zu tun hat, und dementsprechend langsam ist.

Wir kommen gut durch und erreichen nach 13 Stunden Fahrt Flensburg. Nach Neumünster gehen Wolkenbrüche nieder, und wir fragen uns, ob es eine gute Entscheidung war, dieses Jahr in die Ostsee zu gehen.

Nachdem Robert uns empfohlen hatte, doch in der Sonwik einzuwassern, hatte ich mit dem Hafenmeister Peter Holt Kontakt aufgenommen, der mir zurückschrieb, daß in der Sonwik an 7 Tagen die Woche Kranbetrieb ist. Also Sonntag morgen wieder rein ins Wasser.
Wir stellen das Schiff auf dem Trailer neben den Kran und verholen uns mit dem Auto auf einen Parkplatz - Dach auf - Betten gemacht - noch ein Gutenachtbierchen - Nacht allerseits.

Oh wie schön ist es für mich im Norden. Die sagen alle Moin. Sprechen meine Sprache. Sogar Platt!

Anekdote am Rande: Es war nun wirklich nach 22:00, als wir feststellten, daß wir unsere Büchse mit dem Espresso zuhause vergessen haben. Mist. Für mich als Koffeinjunkie eine Garantie, den Tag mies zu beginnen. Mit dem Auto nochmal schnell zu einer Shell Tankstelle gefahren, die um die Uhrzeit noch aufhat - da sollte es doch wohl Kaffeepulver geben. Der Typ hinter der Kasse sagt "Moin". Wir: "Moin, wir brauchen noch Kaffee, haben Sie welchen??" Er: "Ja das haben wir schon, und zwar löslichen, der kost' aber 7 Euro das Glas". Wir unsere Geschichte mit dem vergessenen Kaffee und der langen Autobahnfahrt erzählt, müde wie wir sind. Er läuft nach hinten in sein Kabuff, kommt mit ner Tupperschüssel wieder, nimmt einen Coffee2Go Becher und macht den mit Pulver voll.

"Herzlich Willkommen in Flensburg - das reicht dann für den Kaffee morgen früh, nicht?". Ich könnt' ihn knutschen!